- hanspeter.suter
- 2. Mai
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In der aktuellen Diskussion um Gemeindefusionen warnen pensionierte Alt-Gemeinde- und Alt-Grossräte vor einer angeblichen „Unfähigkeit“ kleiner Gemeinden, ihre Zukunft eigenständig zu gestalten. Prominentes Beispiel: Kurt Schmid, ehemaliger Gemeindeammann von Lengnau und Alt-Grossrat, behauptet öffentlich, Gemeinden unter 5'000 Einwohnern seien auf Dauer nicht überlebensfähig. Im Klartext heisst das 80% der Aargauer Gemeinden sollten aus seiner Sicht aufgelöst werden.
Doch vergessen wir nicht: Diese Politiker hatten während ihrer aktiven Amtszeit die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen – und haben die heutigen Probleme nicht gelöst.
Anstatt uns jetzt Angst zu machen, hätten sie in ihrer Amtszeit konkrete Massnahmen gegen die Überforderung der Gemeinden ergreifen müssen:
Aufgabenflut reduzieren
Milizsystem stärken
echte Unterstützung für kleine Gemeinden schaffen
Digitalisierung und Entlastung der Verwaltungen aktiv fördern
Jetzt die Bevölkerung mit düsteren Zukunftsszenarien unter Druck zu setzen, ist schlicht unglaubwürdig.
Derweil setzen wir uns aktiv für Lösungen ein: Aktuell ist eine Interpellation im Grossen Rat eingereicht worden. Sie fordert den Regierungsrat auf,
die Belastungen der Gemeinden systematisch zu prüfen,
eigenständige Gemeinden aktiv zu unterstützen
und den Föderalismus sowie die Gemeindeautonomie konkret zu schützen.
Es geht um mehr als die vier Gemeinden im Surbtal. Es geht um das bewährte Schweizer Modell: Föderalismus, Bürgernähe, Vielfalt und lokale Verantwortung.
Fusionen dürfen nicht die einzige Antwort auf Herausforderungen sein. Starke Gemeinden sind keine Last – sie sind unsere Stärke!
Alle Details zur laufenden parlamentarischen Anfrage finden Sie hier:
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